Pluralbildung - Allgemein
Die gute Nachricht als Erstes:
Im Plural muss man nicht mehr zwischen maskulin, feminin und neutral entscheiden: Es gibt nur eine Form.
Die schlechte Nachricht:
Es gibt die Endungen "n/en", "r/er", "e" und "s" oder auch die Möglichkeit, dass das Nomen gleich bleibt und nur der Artikel wechselt. Aber vor allem gibt es auch hier wieder keine Regel, die für alle Nomen gilt.
Tipp:
Die Pluralform sollte zusammen mit dem Artikel im Wörterbuch nachgeschaut werden UND in der Vokabelliste aufgelistet sein.
Plural auf „n/en“
Maskuline Nomen mit den Endungen „ent“, „ant“, „and“, „or“, „ist“:
- der Student - die Studenten
- der Polizist - die Polizisten
Feminine Nomen mit den Endungen „in“, „ion“, „ik“, „ung“, „tät“, „schaft“, „keit“, „heit“:
- die Universität - die Universitäten
- die Organisation - die Organisationen
99% aller Nomen, die auf „e“ enden:
- die Flasche - die Flaschen
- die Tasse - die Tassen
Achtung:
Bei Nomen auf in: das „n“ wird im Plural verdoppelt
Beispiel: „die Kellnerin“ – „die Kellnerinnen“
Plural auf „e“
Viele maskuline Nomen:
- der Baum - die Bäume
- der König - die Könige
Viele einsilbige feminine Nomen:
- die Nacht - die Nächte
- die Hand - die Hände
Achtung:
Einsilbige feminine Nomen mit a, o, u bekommen IMMER einen Umlaut (ä, ö, ü)
Maskuline Nomen MEISTENS aber nicht immer.
Plural auf „r/er“
Viele neutrale, einsilbige Nomen
- das Haus – die Häuser
- das Glas - die Gläser
- das Kind - die Kinder
Der Plural wird auch hier meistens mit einem Umlaut gebildet.
Achtung:
Feminine Nomen bilden den Plural NIE auf "r" oder "er"
Plural auf „s“
Alle Nomen, die auf a, i, o, u oder y enden:
- das Sofa – die Sofas
- das Auto – die Autos
- die Omi – die Omis
- das Hobby – die Hobbys
Viele Fremdwörter:
- das Team – die Teams
- der Job - die Jobs
Familiennamen:
- die Meiers (= Familie Meier)
- die Müllers (= Familie Müller)
Plural ohne extra Endung
Bei der Pluralbildung ohne Endung wechselt nur der Artikel und häufig werden „a“, „o“ und „u“ zu „ä“, „ö“ und „ü“
Wörter mit den Endungen "-el", "-er" und "en"
- der Apfel – die Äpfel
- der Vater – die Väter
- das Brötchen – die Brötchen
Achtung:
Feminine Nomen auf "el" bilden den Plural hier mit "n"
Beispiel: Die Kartoffel - die Kartoffeln
Plural von Fremdwörtern
Fremdwörter aus dem Englischen bilden den Plural meistens mit der Endung „s“
Aus Latein oder Griechisch oft mit Spezialformen
- das Museum – die Museen
- das Praktikum – die Praktika
- der Blog - die Blogs
Nomen ohne Plural
Einige Nomen können keinen Plural bilden. Sie existieren nur im Singular:
- das Obst → kein Plural möglich
- die Milch → kein Plural möglich
- der Durst → kein Plural möglich
Diese Nomen haben entweder schon im Singular eine Pluralbedeutung (Obst = mehrere Früchte) oder sind unzählbar (Milch, Durst)
Nomen ohne Singular
Einige Nomen haben keinen Singular. Sie existieren nur im Plural:
- die Leute → kein Singular möglich
- die Eltern → kein Singular möglich
- die Ferien → kein Singular möglich
Wegen der Bedeutung des Wortes ist es hier unmöglich einen Singular zu bilden!
Bewerte die Lektion:
und teile sie mit deinen Freunden!
Weiterführende Themen:
Wann benutzt man der, die und wann das? Die Regeln zu den Artikeln findest du unter Artikel (Genus).
Welche verschiedenen Artikel gibt es eigentlich? Das erfährst du in der Lektion 2: Die Artikel.
Wie verändern sich die Artikel in den vier Fällen? Alles zum Thema findest unter: Die vier Fälle.
Einige maskuline Nomen bekommen im Akkusativ ein zusätzliches „n“ ans Ende: N-Deklination.
Empfehlung: Kostenloser Unterricht im Email-Grammatikkurs
Sehr geehrter Herr Richter,
bei der Recherche für ein Seminar an der WWU Münster bin ich über Ihre Seite zur Pluralbildung gestoßen und muss Ihnen mitteilen, dass ihre Ausführungen an manchen stellen so nicht korrekt sind. Zum einen können Sie nicht einfach sagen, dass im Plural nur das Femininum vorherrscht. Der Artikel „die“ ist kein absolutes Zeichen für eine feminine Form. Sie würden wohl nicht sagen, das DIE MÄNNER feminin sind. Vielmehr ist der Artikel mehrdeutig. So kann er unter anderem als Artikel für Feminina UND als Artikel für Pluralformen fungieren. Daraus ergibt sich jedoch nicht, dass alle Pluralformen feminin sind. Es handelt sich lediglich um ein Homonym.
Weiter ist die Aussage, dass es sich bei dem Wort „Eltern“ um ein Wort handelt, das über keine Singularform verfügt. Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts besteht in der juristischen und der biologischen Fachsprache die Singularform „der oder das Elter“. Auch der Duden hat zu Beginn des 21. Jahrhunderts den Begriff als standardsprachlich aufgenommen.
Mit freundlichen Grüßen
Simon Hendrik Tilly
Hallo Simon,
vielen Dank für dein Feedback.
In Bezug auf „Plural immer feminin“ habe ich es bereits umformuliert.
Der zweite Teil zu Singular von Eltern ist unnütze Fachsprache, die von Sprachtheoretikern kreiert wurde und die niemand beim Sprechenlernen braucht. So etwas immer und überall zu erwähnen und in Betracht zu ziehen ist glaube ich eine typische deutsche Eigenheit und der Grund dafür, dass Deutsch als schwer zu lernende Sprache wahrgenommen wird.
Liebe Grüße
Jan
Ich habe eine Frage zum Plural der femininen Nomen.
Das habe ich schon woanders auch gesehen, dass als Regel gilt: Femininen Nomen kit a,o,u IMMER einen Umlaut bekommen.
Aber House wird doch nicht Hösen und Bluse wird nicht Blüsen. Vintage de Aldo doch Ausnahmen Oder habe ich etwas nicht verstanden?
Bitte helfen Dos mir.
Hallo Candice,
Ich gehe mal davon aus, dass du den Abschnitt „Plural auf E“ ansprichst!?!
1. Deien Beispiele enden auf „e“ können den Plural also unmöglich mit „e“ bilden. Eine grundsätzliche Regel das feminine Nomen im Plural einen Umlaut bekommen, die gibt es nicht und steht ganz sicher auch nirgendwo.
2. Falls du dich auf Plural mit „e“ beziehst: Auch dort ist das Wort „einsilbig“ wichtig. „Hose“ und „Bluse“ haben zwei Silben. Beide bilden den Plural nicht auf „e“ und haben auch nicht nur eine Silbe.
Liebe Grüße
Jan