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Adjektive und Partizipien als Nomen

Adjektive als Nomen Allgemein

Adjektive und Partizipien können auch als Nomen verwendet werden.

Sie stehen dann meistens für Personen oder Abstrakta (Dinge die man nicht anfassen kann).

Es sind zwar Nomen, aber sie werden wie Adjektive dekliniert. Das Nomen wird weggelassen, da es offensichtlich und/oder allgemein bekannt ist. Das Adjektiv wird dann zum Nomen und muss  groß geschrieben werden.

Beispiele:

  • „Ein fremder Mann klingelt an der Tür.“ =  „Ein Fremder klingelt an der Tür.“
  • „Ein obdachloser Mensch schläft auf der Straße.“ = „Ein Obdachloser schläft auf der Straße.“

Bildung: Adjektive als Nomen

Normalerweise gilt: Artikel + Adjektiv/Partizip + Nomen

  • „Sandra hat schon wieder einen neuen Freund.“

Wenn man das Adjektiv/Partizip als Nomen benutzt, fällt das ursprüngliche Nomen weg:

  • „Sandra hat schon wieder einen Neuen.“

„Freund“ ist hier offensichtlich und kann daher weggelassen werden. Das Adjektiv wird dann zum Nomen und muss groß geschrieben werden. Die Adjektivdeklination wird aber beibehalten.

Die Bedingung für das Weglassen des Nomens ist, dass das Nomen offensichtlich oder allgemein bekannt sein muss.  Nomen wie „Mensch“, „Mann“ oder „Frau“ werden oft weggelassen, da wir ja meistens wissen, über wen wir sprechen.

Bekannte Beispiele

Adjektive als Nomen

Adjektive als Nomen

Partizipien als Nomen

Partizipien müssen wie in Lektion: Partizipien als Adjektiv beschrieben auch als Adjektive verwendet werden. Dementsprechend können wir auch das Nomen hinter ihnen weglassen (wenn offensichtlich) und sie als Nomen benutzen wie jedes andere Adjektiv auch.

Partizip 1 als Adjektiv

Beispielsatz:

  • „Beim Flugzeugabsturz gab es keine Überlebenden.“ 
Partizip 2 als Adjektiv

Beispielsatz:

  • „Der Vermisste konnte noch nicht gefunden werden.

Alle Endungen in den Beispielen beziehen sich auf den Nominativ.

Zusammenfassung

  • Wenn Adjektive oder Partizipien als Nomen benutzt werden, wird das eigtl. Nomen (meistens: Mann, Frau, Mensch) weggelassen. Da es offensichtlich oder allgemein bekannt ist.
  • Die Adjektive bleiben aber in ihrer dem Artikel und Fall entsprechenden Adjektivdeklination.
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Weiterführende Themen:

Was du bei Adjektiven im Allgemeinen beachten muss, findest du unter Adje​ktive.

Auch wenn das Adjektiv als Nomen benutzt, wird musst du weiterhin die Adjektivdeklination beachten.

Eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Bestimmen der richtigen Adjektivendung findest du unter: Adjektivdeklination: 4-Schritte Regel.

Die Adjektivdeklination unterscheidet sich, jenachdem ob ein bestimmter Artikel, ein unbestimmter Artikel (Auch Possessivartikel oder Negativartikel) oder gar kein Artikel (Nullartikel) vor dem Adjektiv steht.

Die Endung wird durch die Fälle: Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv bestimmt.

Du musst den Genus des Nomens kennen.

  • Omar sagt:

    Vielen Dank <3

  • Beni Huber sagt:

    Mein Feedback zu dieser Seite; oder was mir bei der Anwendung dieses vermittelten Wissens bzw. beim Experimentieren aufgefallen ist:

    ——————————————————————————————

    Thema: Deklination des nominalisierten Adjektivs: männlich, Nominativ, mit unser bzw. euer

    ——————————————————————————————
    Kurzfassung meiner Frage:

    Heisst es
    Unser Bekannte klingelt an der Tür.
    oder
    Unser Bekannter klingelt an der Tür.

    ——————————————————————————————

    Die Regel lautet doch:
    Ein nominalisiertes Adjektiv wird so dekliniert, wie ein Adjektiv.

    1) alt und neu bzw. Alt und Neu

    Zuerst alt und neu als Adjektive:

    A) Deklination gemäss den Regeln:
    Euer alter Freund heisst Bruno.
    Das ist unser neuer Freund.

    B) In meinen deutschsprachigen Ohren tönt folgendes aber genau so gut:
    Euer alte Freund heisst Bruno.
    Das ist unser neue Freund.

    -> Ich habe beide Versionen mit der Duden- Rechtschreibprüfung http://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online kontrolliert. Diese Rechtschreibprüfung akzeptiert beide Varianten.

    Jetzt Alt und Neu als nominalisierte Adjektive:

    Was ist richtig?

    C) Diese Version gemäss den Regeln:
    Euer Alter heisst Bruno.
    Das ist unser Neuer.

    D) Oder diese Version:
    Euer Alte heisst Bruno.
    Das ist unser Neue.

    -> Ich habe beide Versionen mit der Duden- Rechtschreibprüfung http://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online kontrolliert. Diese Rechtschreibprüfung akzeptiert beide Varianten.

    2) bekannt bzw. Bekannt

    Zuerst bekannt als Adjektiv:

    E)
    Euer bekannter Freund klingelt an der Tür.
    Unser bekannter Freund klingelt an der Tür.

    F) In meinen deutschsprachigen Ohren tönt folgendes aber genau so gut:
    Euer bekannte Freund klingelt an der Tür.
    Unser bekannte Freund klingelt an der Tür. (Vor allem das tönt besser als in E) )

    -> Ich habe beide Versionen mit der Duden- Rechtschreibprüfung http://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online kontrolliert. Diese Rechtschreibprüfung akzeptiert beide Varianten.

    Jetzt Bekannt als nominalisiertes Adjektiv:

    Was ist richtig?

    G) Diese Version gemäss den Regeln:
    Euer Bekannter klingelt an der Tür.
    Unser Bekannter klingelt an der Tür.

    H) Oder diese Version (tönt in meinen deutschsprachigen Ohren besser):
    Euer Bekannte klingelt an der Tür.
    Unser Bekannte klingelt an der Tür.

    -> Ich habe beide Versionen mit der Duden- Rechtschreibprüfung http://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online kontrolliert. Diese Rechtschreibprüfung akzeptiert beide Varianten.

    Was würdest Du als Lehrer sagen? Gibt es im Zusammenhan mit „euer“ und „unser“ im Nominativ Ausnahmen?

    • Jan von EasyDeutsch sagt:

      Also in meinen Ohren klingen alle Varianten ohne „r“ falsch.

      Wenn der Duden scheinbar beide Varianten erlaubt oder ich mir nicht sicher bin, mache ich sehr gern den Google-Test!

      Dieser ist hier extrem eindeutig:
      Ergebnisse für „Das ist unser neuer Freund“: 3350
      Keine Ergebnisse für „Das ist unser neue Freund“ gefunden.

      Es gibt in den ganzen Weiten des Internets absolut NIEMANDEN, der es ohne die korrekte Endung schreibt. Dementsprechend liegt hier mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit ein Fehler in der Duden-Rechtschreibprüfung vor und dein Sprachgefühl täuscht dich! 😉

      Liebe Grüße
      JAn

      • Beni Huber sagt:

        Hallo Jan,

        Danke für Deine Antwort und die Idee mit dem Google-Test.

        Ich freue mich, dass offensichtlich die Deklinations-Regeln auch mit „unser“ und „euer“ uneingeschränkt anwendbar sind, egal ob ein Adjektiv oder ein nominalisiertes Adjektiv dekliniert wird.

        Gruss
        Beni

        PS:
        Es wäre ja denkbar gewesen, dass das „er“ in „unser“ und „euer“ sich im Sprachgebrauch inzwischen so ausgewirkt hat, dass es einige Deutschsprechende vom Sprachgefühl her (also rein intuitiv) mit der Endung „er“ in „dieser“ oder „der“ verwechseln:

        Dieser Fremde klingelt an der Tür. (gemäss Regeln)
        Der Fremde klingelt an der Tür. (gemäss Regeln)
        Unser Fremder klingelt an der Tür. (gemäss Regeln)

  • Beni sagt:

    Hallo Jan,

    Im Abschnitt „Partizipien als Nomen“ listest Du unter anderem „anwesend“ und „abwesend“ auf.
    Sind das nicht Adjektive? Ich wüsste nicht wie das Verb des angeblichen Partizip Präsens „anwesend“ wäre? Kannst Du mir weiterhelfen?

    Gruss
    Beni

    • Jan von EasyDeutsch sagt:

      Hallo Beni,

      das man sie nicht direkt von einem Verb ableiten kann, da hast du Recht. Aber von der Verbindung „abwesend sein“. Wenn du es als Adjektiv bzw. als Nomen benutzt steckt vom Sinn her IMMER das „sein“ mit drin.

      Auf den wenigen anderen Seiten, die ich zum Thema gefunden habe, stehen auch beide mit drin.

      Vielleicht findet sich ja noch ein Sprachwissenschaftler, der uns etwas zum Thema sagen kann! 🙂

      Liebe Grüße
      Jan

  • Beni sagt:

    Hallo Jan

    Du sagst, wir sollen Dich auch auf Schreibfehler aufmerksam machen:

    Hier wäre einer -> „Klingelt“ anstatt „klingelt“, ganz oben auf dieser Seite:
    „Ein Fremder Klingelt an der Tür.“

    Gruss
    Beni

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