Was ist ein Konditionalsatz?
Ein Konditionalsatz gibt eine Bedingung oder einen Umstand (=Kondition) an, der für die Realisierung einer Handlung erfüllt sein muss.
Bedingungssätze ( = Konditionalsätze) sind Nebensätze und das Verb steht am Ende.
Die Fragewörter dafür sind: Wann? Unter welcher Bedingung?
Der Konditionalsatz kann mit „wenn“, „falls“ und „sofern“ eingeleitet werden.
Beispiele:
- „Ich komme mit, wenn mein Chef mir erlaubt, eher nach Hause zu gehen.“
Der Nebensatz gibt die Bedingung an, die für die Erfüllung des Hauptsatzes notwendig ist.
⇒ Nur wenn mein Chef mir die Erlaubnis gibt, die Arbeit eher zu verlassen, werde/kann ich mitkommen.
- „Wenn das Wetter schön ist, gehe ich morgen spazieren.“
Die Bedingung, dass ich morgen spazieren gehe, ist, dass das Wetter schön ist. Das „Spazieren gehen“ ist also vom Wetter abhängig.
⇒ Wenn das Wetter schlecht ist, gehe ich nicht spazieren.
Unterschiede zw. „wenn“, „falls“ und „sofern“
Der Unterschied zwischen „wenn“, „falls“ und „sofern“ liegt in der Wahrscheinlichkeit.
Bei „falls“ und „sofern“ ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Bedingung sich erfüllt eher gering.
- „Falls/Sofern ich keine Zeit habe, gebe ich dir Bescheid!“
⇒ Wahrscheinlich habe ich aber Zeit.
- „Wenn ich keine Zeit habe,…“ (= Neutral)
„Sofern“ kann nur in Kombination mit einer Verneinung benutzt werden. „Falls“ kann man immer benutzen.
- „Sofern ich keine Zeit habe,...“
- „Sofern du nicht zum Treffen kommst,...“
In der Vergangenheit
Wenn man in der Vergangenheit spricht, ist es unmöglich, die Bedingung noch zu erfüllen. Deswegen muss in der Vergangenheit der Konjunktiv 2 benutzt werden, mit dem man irreale Dinge ausdrückt.
- „Wenn ich mehr gelernt hätte, hätte ich die Prüfung bestanden.“
Ich bin schon durch die Prüfung durchgefallen. Die Bedingung ist als irreal, weil sie sich nicht mehr erfüllen lässt. ⇒ Konjunktiv 2
Mehr zum Konjunktiv 2 findest du unter Konjunktiv 2.
Wortstellung im Konditionalsatz
Wenn der Hauptsatz vor dem Nebensatz steht, bleibt alles wie immer:
- „Ich helfe dir, wenn du für mich das Geschirr abwäschst.“
(Verb im Hauptsatz auf Position 2 und im Nebensatz ans Ende.)
Normalerweise stellt man aber den NS vor den HS, da die Bedingung ja die wichtigste Information im Satz ist.
- „Wenn du für mich das Geschirr abwäschst, helfe ich dir.“
(Auch hier ist alles wie immer: Das Verb im Nebensatz am Ende und im Hauptsatz direkt hinter dem Komma, da der ganze Nebensatz auf Position 1 steht.)
Wenn der Nebensatz vor dem Hauptsatz steht, kann aber auch das „wenn“ weggelassen werden. Das konjugierte Verb rückt dann auf Position 1.
- „Wenn du zu spät kommst, gibt es Ärger.“
= „Kommst du zu spät, gibt es Ärger.“
- „Wenn du mich anlügst, bekommst du 1 Woche Hausarrest!“
= „Lügst du mich an, bekommst du 1 Woche Hausarrest!“
Achtung:
Wenn man „wenn“ weglässt, klingt es eher wie eine Warnung und nicht wie eine Bedingung.
Zusammenfassung
- Der Konditionalsatz wird auch Bedingungssatz genannt und gehört zu den Nebensätzen.
- Er gibt eine Bedingung (Kondition) an, die erfüllt werden muss, damit eine andere Handlung stattfindet.
- In der Vergangenheit funktioniert das nur mit dem Konjunktiv 2.
- In der Regel steht der NS vor dem HS und oft wird dann das „wenn“ weggelassen und das Verb auf Position 1 gestellt.
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Weiterführende Themen:
Alles über Nebensätze im Allgemeinen findest du unter: Der Nebensatz
Nebensätze können auch noch von folgenden nebenordnenden Konjunktionen eingeleitet werden: „dass“, „weil/da“, „obwohl“, „damit“, „so dass“, „indem“ und „als/wenn“
Auch Infinitivsätze (Infinitiv mit zu) und Infinitivkonstruktionen (um/anstatt/ohne … zu) sind Nebensätze.
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