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Der Nebensatz

Was ist ein Nebensatz?

Nebensatz: Grammatikalisch unvollständig, lässt eine Frage offen.

Hauptsatz: Ein Hauptsatz ist ein grammatikalisch kompletter Satz.

Nebensätze sind dem Hauptsatz untergeordnete Sätze.

Sie können normalerweise nicht alleine stehen.

Sie geben zusätzliche Informationen zum Hauptsatz und sie werden mit Konjunktionen (dass, wenn, weil, …) oder Relativpronomen mit dem Hauptsatz verbunden.

In Nebensätzen steht das konjugierte Verb immer am Satzende.

Wortstellung im Nebensatz

Nebensätze müssen mit Komma vom Hauptsatz abgetrennt werden und das konjugierte Verb geht ans Ende des Satzes.

Wortstellung: Nebensatz hinter dem Hauptsatz: HS + NS

Im Hauptsatz bleibt alles wie immer, aber im Nebensatz geht das konjugierte Verb ans Ende.

Nebensatz Wortstellung HS + NS


Wortstellung: Nebensatz vor dem Hauptsatz: NS + HS

Der komplette NS steht auf Position 1 des HS. Das konjungierte Verb im HS muss also direkt hinter das Komma, da der komplette Nebensatz als Position 1 zählt.

Nebensatz Wortstellung NS + HS
  • Der gesamte Nebensatz ist auf P1 des Hauptsatzes.
  • Das konjugierte Verb des HS bleibt wie immer auf Position 2.
  • Nur das Verb des NS geht ans Ende des NS.
  • Das Subjekt bleibt, wo es ist: Vorn.
  • Der HS muss vom NS mit einem Komma getrennt werden.

Wortstellung mit trennbaren Verben

Bei trennbaren Verben gilt natürlich auch der Grundsatz: Das konjugierte Verb am Ende.

Da nun der Präfix, wie auch der Hauptteil zusammen am Ende stehen, werden sie auch nicht mehr getrennt.

  • Wenn ich das Fenster aufmache, wird es kalt.“
    Vergleich: „Ich mache das Fenster auf.“

Wortstellung mit mehr als einem Verb im Satz

Bei Modalverben, dem Perfekt, dem Passiv etc. gibt es mehr als ein Verb im Satz.

Auch hier gilt: Konjugiertes Verb am Satzende.

  • „Ich habe keine Zeit, weil ich noch einkaufen gehen muss.“
    Vergleich: „Ich habe keine Zeit.“ „Ich muss noch einkaufen gehen.“

Ausnahme bei der Wortstellung

Im Perfekt und im Plusqumperfekt gibt es eine Ausnahme des Grundsatzes: konjugiertes Verb am Ende.

Wenn das Perfekt oder Plusquamperfekt mit dem Hilfsverb „haben“ + 2  Verben im Infinitiv (z.B.: Hauptverb + Modalverb) gebildet werden muss, kommt das konjugierte „haben“ vor die 2 Infinitive.

Modalverben bilden das Perfekt/Plusquamperfekt immer mit 2 Infinitiven am Ende:

Als Hauptsatz:

  • „Ich habe meine Mutter vom Bahnhof abholen müssen.“

Als Nebensatz:

  • „…, weil ich meine Mutter vom Bahnhof habe abholen müssen.“

Modalverben nutzen immer „haben“ als Hilfsverb.

Auch „lassen“, „sehen“ und „hören“ können mit einem 2. Infinitiv im Perfekt verwendet werden und nutzen dann das konjugierte Hilfsverb vor den zwei Infinitiven.

Jetzt kennst du den Grund, warum Deutsche bei Modalverben in der Vergangenheit immer das Präteritum und nicht das Perfekt benutzen.

Denn: Die Ausnahme gilt nur für das Perfekt + Modalverben bzw. wenn „lassen“, „sehen“ und „hören“ mit zwei Infinitiven benutzt wird.

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Weiterführende Themen:

Nebensätze werden von folgenden, nebenordnenden Konjunktionen eingeleitet: „dass“, „weil/da“, „obwohl“, „damit“, „wenn/falls“, „so dass“, „indem“ und „als/wenn

Auch Infinitivsätze (Infinitiv mit zu) und Infinitvkonstruktionen (um/anstatt/ohne ... zu) sind Nebensätze.

Empfehlung: Kostenloser Unterricht im Email-Grammatikkurs

  • Thomas Simon sagt:

    Hallo Jan,
    ich habe heute im DaF Kurs unterrichtet und es ging um weil-Sätze.
    Es gab folgendes Beispiel:
    Ich nehme immer das Taxi, weil nachts kein Bus fährt.

    Ein Teilnehmer meinte, dass das falsch sei, da nach „weil“ das Subjekt stehen müsste.
    Also: … weil kein Bus nachts fährt.

    Ich denke, das kann man genauso sagen, aber die Lösung bot nur das erstere an.
    Womit haben wir es hier zu tun?
    Mir sind auch noch weitere Beispiele hierzu eingefallen:
    … weil dort niemand wohnt.
    — weil am Dienstag jeder schon was vorhat.
    … weil jeder am Dienstag schon was vorhat.
    … weil jeder schon was vorhat am Dienstag.

    Ich bin verwirrt

    • Jan von EasyDeutsch sagt:

      Hallo Thomas,

      nach „weil“ muss nicht zwingend das Subjekt stehen, sondern die wichtigste Information des Nebensatzes! Das ist fast immer das Subjekt, kann aber, wie in deinem Beispiel, auch eine (Zeit)Angabe sein! Bei deinem Beispiel ist es eindeutig die Zeitangabe, da tagsüber ja ein Bus fährt, nur nachts halt nicht! Deswegen klingt (zumindest für mich) die Version: „… weil kein Bus nachts fährt.“ auch sehr holprig. Es gibt hier eine klare Einschränkung für die Handlung, die das Subjekt und das Verb zusammen beschreiben! Die Einschränkung verändert den gesamten Kontext! Deshalb ist sie für den Satzinhalt wichtiger als das Subjekt selbst.

      Bei deinen anderen Beispielen mit dem Dienstag klappen beide Versionen, weil „der Dienstag“ keine Einschränkung für die Handlung des Subjekts ist! Der Satz ist ohne diese Angabe noch genauso gültig und hat den selben Sinn! Deswegen kommt es in diesem Beispiel drauf an, was in der jeweiligen Situation wichtiger ist: „jeder“ oder „am Dienstag“. (Mit dem „Dienstag“ am Ende ist das grammatikalisch übrigens sehr unschön! 😉 )

      Bei „… weil dort niemand wohnt.“ klingt es anders auch wieder holprig! Weil hier wieder die Angabe (diesmal lokal) die Handlung bzw. in dem Fall den Zustand, den das Subjekt und das Verb zusammen beschreiben einschränkt. Nur an diesem einem Ort wohnt niemand! Überall sonst aber schon!

      Rein grammatikalisch gehen grundsätzlich beide Versionen, aber oft macht eine halt wesentlich mehr Sinn als die andere. Wenn die Einschränkung erst nach dem Subjekt kommt, kann das leicht verwirrend wirken!

      Ich hoffe ich konnte dir helfen!
      Liebe Grüße
      Jan

  • Anna Abrandon sagt:

    Ich bin Polin. Ich wohne in Polen. Ich lerne alleine Deutsch seit ein paar Monaten. Ich versuche deutsche Websites zu nutzen. Hier wird die Grammatik sehr deutlich erklärt (zumindest für mich) 🙂
    Ich achte auch auf die Kommentare, ist dort viele wertvolle Tipps und nützliche Inhalte, die ich notiere emsig. Ich werde ein häufiger Besucher hier sein. Danke.
    Liebe Grüße. Anna.

  • Keks sagt:

    Hallo!
    Gibt es außer den genannten noch weitere Ausnahmen zur Regel, dass das konjugierte Verb im Nebensatz am Ende stehen muss? Du hast in einem Kommentar unten gesagt, „weil jeder schon was vorhat am Dienstag“ sei unschön – ist es auch falsch? Und wie sieht es beispielsweise mit „weil er vollkommen abhängig ist von seinem Chef“ aus?
    Danke!

    • Jan von EasyDeutsch sagt:

      Also standardsprachlich ist es falsch… das muss aber nicht zwangsläufig grunsätzlich falsch sein, da die Menschen ja so reden. Du müsstest dort in der geschriebenen Sprache einen Doppelpunkt einbauen. Dann passt es wieder. Ohne ist es aber falsch. (…, weil: ….) Die Pause macht man ja auch ganz eindeutig, wenn man das Verb nicht ans Ende stellt.

      Das Selbe gilt für dein Beispiel. Hinter dem „ist“ muss ein Komma stehen, dann ist es richtig. „…, weil er verkommen von seinem Chef abhängig ist.“ vs. „…, weil er völlig abhängig ist, von seinem Chef.“ Bei deinem Beispiel sollte dir schon auffallen, dass du selbst hinter dem „ist“ eine Pause machst. Es wirkt immer so als hätte man diese Info vergessen.

      Es geht auf jeden Fall auch mit „da“. Sonst fällt mir gerade nichts ein. Eine ähnliche Konstruktion findest du aber auch bei Verben, die eigtl. einen „dass-Satz“ einleiten: Ich glaube, dass…“ In der gesprochenen Sprache hört man auch oft Folgendes: „Ich glaube, jeder sollte selber entscheiden können.“ Hier wird der Nebensatz auch durch einen Hauptsatz ersetzt.

      Liebe Grüße
      Jan

  • K. Duden sagt:

    Ich habe viele Fragen zu weiterführenden Nebensätzen:
    1.Wo ist der Unterschied zum Relativsatz
    2. Warum gibt es sie mit und ohne Subjekt:
    Er hat Alkohol getrunken, was er mir nicht gesagt hat
    Er hat geraucht, was mich gestört hat.
    Danke im Voraus

    • Jan von EasyDeutsch sagt:

      1. Jeder Relativsatz ist auch ein Nebensatz!
      2. In Infnitivsätzen oder Passivsätzen gibt es teilweise kein Subjekt! In Passivsätzen, weil es schlicht unbekannt oder egal ist, wer die Handlung ausführt und in Infinitivsätzen durch den Bezug zum Hauptsatz. Der die gleiche „handelnde Person“ voraussetzt! Außerdem können Dinge (auch und vorallem das Verb und das Subjekt) weggelassen werden, wenn sie in 2 gleichwertigen Teilsätzen identisch sind (siehe nebenordnende Konjunktionen).

      Liebe Grüße
      Jan1

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